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Archiv CD DER WOCHE
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In Sand geschrieben
KW 2 2021

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
In Sand geschrieben
Lisa Rombach – Sopran, Eduard Kutrowatz – Klavier
Vom Entstehen bis zum Vergehen: Nahe der Wahrhaftigkeit
Eises gleich vorweg: Schon die literarischen Vorlagen zur Vertonung der einzelnen Musiktitel dieser CD sind wahre Kunstwerke: sprachlich, thematisch, berührend, sinnreich und stark im Ausdruck. Dafür sehen die namhaften Autorinnen und Autoren Hermann Hesse, Peter Turrini, Walter Paul Kirsch, Gertrud Zelger-Alten, Christine Lavant, Erich Kästner, Hilde Domin, Hertha Kräftner, Hugo von Hofmannsthal und Christine Nöstlinger. Die Musik stammt von den Komponisten Karl Messner, Thomas Maria Monetti, Stefan Kocsis, Herwig Reiter, Otto Strobl und Eduard Kutrowatz, der als Pianist gemeinsam mit der Sopranistin Lisa Rombach die Titel einspielte, darunter auch fünf als kroatische Bauernlieder bezeichnete Volkslieder der im Burgenland und in Westungarn ansässigen kroatischen Volksgruppe in einer kompositorischen Bearbeitung von Jenö Takács. Nicht nur durch die besondere Qualität der gesanglichen und instrumentalen Interpretation liefert der Tonträger einmal mehr den Beweis dafür, dass allein künstlerische Kompetenz, Kreativität, persönliches Engagement und nicht zuletzt eine gute Portion solider Arbeit Voraussetzungen für Werke von Bedeutung, Tiefe und Sinn sind. Es ist die Kunst, die Wege zur Wahrhaftigkeit vermittelt.
„Die Lügen fallen eine nach der anderen auf den Boden“ heißt es in einem Text von Peter Turrini, vertont von Thomas Maria Monetti, und weiter: „Du siehst sie vergilbt aber du nimmst sie als seien sie gerade gewachsen. Ich flehe nach bedeckendem Schnee. Aber der Winter will heuer einfach nicht kommen.“ Gerade heute enervieren Lügen, ob sie nun als politische Statements, als Verkaufstricks oder plumpe Behauptungen daherkommen. Letzten Endes werden sich solche Lügen als das herausstellen, was sie sind: Lügen eben. Ob das ermutigen soll bleibt dahingestellt, denn dass „das Schöne und Berückende nur ein Hauch und Schauer sei. Dass das Köstliche, Entzückende, Holde ohne Dauer sei“ lässt gemäß dem Gedicht von Hermann Hesse alles und jedes als „In Sand geschrieben“ erscheinen. Nicht nur Trost, sondern ein eher beglückendes Lebensgefühl schenken können jedenfalls Augenblicke, in denen es gelingt, in die Texte der vorliegenden CD einzutauchen und sich dabei von der Musik tragen zu lassen.
Die CD kann unter folgender Adresse bestellt werden: office(at)kibu.net
Weiter Infos zur CD gibt es auf www.kutrowatz.art
g´sungen und g´spielt III
KW 1 2021

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
g´sungen und g´spielt
Frohnberger Klarinettenmusi • 4Klang Schönbrunn • Helmut Hutter und das Waldviertler Schrammeltrio • Radlbrunner Blechbläser • Valentiner Rud
Österreich gilt als Land, in dem Musik aller Epochen und Stile einen großen Stellenwert besitzt. Musik kann einerseits unterhalten, beflügeln, begeistern, erheben oder sogar aufwühlen, andererseits beruhigen, besänftigen oder trösten. Musik berührt das Gemüt und die Seele. Musik bereichert das Leben sowohl im Alltag als auch bei Festen und Feiern. Gerade traditionelle Lieder und Weisen vermitteln ein vertrautes Klangbild, das gern als identitätsstiftend wahrgenommen wird. Über ihren ästhetischen Wert hinausgehend verstehen sich Volkslieder, Volksmusik und Volkstänze auch als Alternative den Produkten einer globalisierten Allerweltskultur: zwar mit kleinerer Reichweite und kaum massentauglich, manchmal widerständig, aber stets variantenreich und versehen mit jenen Codes, die meist nur von der Bevölkerung einer bestimmten Region verstanden werden.
Die CDs der Reihe „g’sungen und g’spielt“ widmen sich der aktuellen Musizierpraxis in und rund um Niederösterreich. Dafür stehen auch die fünft Ensembles, die auf dem vorliegenden Tonträger zu hören sind: mit Volksliedern und Jodlern, mit Nummern im Stil der böhmisch-mährischen Blasmusik, mit Polka-, Walzer- und Ländlermelodien, mit Wiener Liedern, Couplets und Schrammel-Musik sowie mit einem Traunviertler Landler samt seinen achtzeiligen Singstrophen.
Hörbeispiele:
1. Frohnberger Klarinettenländler
10. Lustig ist das Köhlerleben
Lieder und Weisen zum Weihnachtsfest.
KW 53

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
Lieder und Weisen zum Weihnachtsfest.
„Vom ersten Adventsonntag bis Maria Lichtmess“
Der Weihnachtsfestkreis beginnt mit dem ersten Adventsonntag und endet heute meist mit dem Tag der heiligen drei Könige am 6. Jänner. Früher dauerte die Weihnachtszeit bis zum Lichtmesstag am 2. Februar, und bis dahin blieben der Christbaum und auch die Weihnachtskrippe in der Stube. Die insgesamt 26 Titel der CD „Lieder und Weisen zum Weihnachtsfestkreis“ entsprechen dieser längeren Periode vergangener Tage und beginnen in ihrer Chronologie mit den Adventliedern, die auf die Ankunft des Erlösers hinweisen, so wie es in den Schriften der Propheten vorhergesagt steht. Es folgen Lieder zu weiteren Ereignissen, wie sie speziell im Lukas-Evangelium überliefert werden und seither die Phantasie vieler Menschen anregen: von der Verkündigung der Geburt Christi durch den Engel Gabriel an Maria, der vergeblichen Suche des heiligen Paares nach einer Herberge, der Geburt Jesu Christi und vom Aufbruch der Hirten zum Stall von Bethlehem bis zur Anbetung des Kindes durch die Hirten und die heiligen drei Könige, dem Wiegen des Kindes in den Schlaf und dem noch einmal auf das Geschehen zurückblickenden Gedenktag zu Mariä Lichtmess. Interpreten der Lieder sind das „Wienerwaldterzett“ und der „Wienerwaldviergesang“, Textbeiträge kommen von Robert Demmer, und für die musikalische Umrahmung sorgen die „Wienerwald Stubenmusi“ und die „Spielmusik Helga Kodritsch & Hans Schröpfer“. Im Booklet nachzulesen sind neben den Portraits der Mitwirkenden auch die Texte und Quellen der einzelnen Lieder. So empfiehlt sich die CD alle Jahre wieder zum Zuhören, Nachlesen und Mitsingen.
Hörbeispiele:
3. Hiaz is der rauhe Winter då
9. Maria durch ein Dornwald ging
10. Lesung_Der Engel und die Hirten
11. Nu gschwind auf zan löschen
16. Lesung_die Hirten ziehen nach Bethlehem
20. Fållt vom Himmel a Sterndle
Weihnacht in Österreich
KW 52

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
Weihnacht in Österreich • a cappella
Schnittpunktvokal, Kvartet VITA
„Gekommen ist die Heilige Nacht“
Die von Weihnachten ausgehende Friedensbotschaft ist ohne jeden Zweifel ein Ganzjahresthema. Diesem Grundsatz entsprechend nahmen das slowenische Frauenensemble „Kvartet VITA“ und das österreichische Männerquartett „schnittpunktvokal“ insgesamt 25 Advent- und Weihnachtslieder im Hochsommer auf, und zwar vom 19. bis 23. August 2004 in der Filialkirchen Sankt Hubertus im Ort Sekirn, gelegen am Südufer des Wörthersees in der Gemeinde Maria Wörth. Die eingespielten Liedern umfassen Bekanntes wie „Maria durch ein Dornwald ging“ oder das in der ganzen Welt gesungene „Stille Nacht“ ebenso wie Lieder aus Slowenien, der Slowakei oder der Ukraine unter Einbeziehung von Sprachinseln wie der Gottschee, der Zips, Siebenbürgens, des Banats oder der Batschka. Ein informatives Booklet gibt in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch kompetent Auskunft über Quellen und Herkunft der einzelnen Lieder sowie über die Sängerinnen und Sänger der beiden Vokalensembles. Als weiters Zeichen für besonderes Qualitätsbewusstsein erweisen sich die Übersetzungen der slowenisch-sprachigen Lieder ins Deutsche. Gern erinnern wir uns an den Dezember 2012, als das „Kvartet VITA“ beim Adventkonzert „Auf nach Bethlehem“ im Haus der Regionen mitwirkte. Stimmungsvolles Weihnachtslieder-Repertoire vermittelt nach wie vor der Tonträger „Weihnacht in Österreich • a cappella“, beispielsweise mit dem Titel „Prišla je lepa sveta noč“ oder: „Gekommen ist die schöne Heilige Nacht.“
Zu den Hörbeispielen!
Scheibbser Kugeln
KW 51

Die CD der Woche
präsentiert von Peter Gretzel
Scheibbser Kugeln
Lieder und Weisen zum Weihnachtsfestkreis
Drei Kugeln, die dem heiligen Nikolaus in der Pfarrkirche in Scheibbs als Attribut beigegeben sind, standen nicht nur für die berühmten „Scheibbser Kugeln“ Pate, auch ein Tonträger mit Liedern und Weisen, die durch den Weihnachtsfestkreis führen, ist nach ihnen benannt. Die Stationen auf dem Weg durch den Advent und die Weihnachtszeit sind sehr vielfältig. Da treten „Adventheilige“ auf, etwa Barbara und Nikolaus. Die Herbergsuche klingt ebenso an wie die Verkündigung der Geburt Christi an Maria durch den Engel Gabriel. Der Adventkranz begleitet durch die vierwöchige Adventzeit, die als Vorbereitungszeit auf das Weihnachtfest eine Buß- und Fastenzeit ist. Im Zentrum des Weihnachtfestkreises steht die Geburt Christi. Lieder an der Krippe, Hirtenlieder, Engelslieder und Christkindlwiegenlieder besingen das kaum fassbare Geschehen in Bethlehem. Auch der Neujahrstag ist als Oktavtag von Weihnachten ganz der Geburt Christi gewidmet. Die Neujahrslieder wünschen den Familien Glück und Segen, die von der Krippe im Stall von Bethlehem ausgehen. Die heiligen drei Könige besuchen das neugeborene Kind und bringen ihre Gaben. Mit der Taufe Jesu endet nun der Weihnachtsfestkreis. Früher erstreckte er sich bis zum Fest Maria Lichtmess am 2. Februar, an dem Lichterprozessionen abgehalten werden und speziell im südlichen Niederösterreich im Zuge des Lichtmesssingens Glückwünsche in die Häuser gebracht werden.
Musikalisch durch diese stimmungsvolle Zeit begleiten abwechslungsreich der „Scheibbser 3er“, das Ensemble „Adventmusik“, die Gesanggruppe „kloaLaut“, das Terzett „Lampelsberg Trio“, die „Ursprüngler Weisenbläser“, die Geschwister Zellhofer, der Chor der Stadtpfarrkirche Scheibbs, der „Neustifter Sängerbund“, der Chor der Sporthauptschule Scheibbs sowie die Solisten Herbert Schlöglhofer (Orgel), Michael Frühmann (Harmonika) und Philipp Schagerl (Gitarre).
Hörbeispiele:
9. Der Engel begrüßte die Jungfrau Maria
10. Es ist ein Ros entsprungen
11. Maria durch ein Dornwald ging
13. Turmmusik II
14. Glocken
15. Stille Nacht, heilige Nacht
19. Gott grüaß dich, mein' Jungfrau
23. Neujahrslied
24. Turmmusik IV
25. Drei König
26. Basse et Dessus de Trompète
27. Jetz' kimb scho bald da Liachtmeßtag
28. Schatzwalzer
29. Preberpichler
30. Orgel-Bayrischer
Auf nach Bethlehem!
KW 50

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
Auf nach Bethlehem!
„Ihr Hirten, verlasst eure Fluren“
„Auf nach Bethlehem!“, dieser zwei Jahrtausende alte Ruf der einfachen Hirten bewegt viele Menschheit auch heute noch. Die Strahlkraft der Weihnachtsgeschichte ist nach wie vor lebendig und ungebrochen. Weihnachten gilt als wichtigstes Fest im Jahreskreis. Für den Lebenssinn und die die elementaren Fragen des Menschen finden sich in der christlichen Botschaft zahlreiche Bezugspunkte und Antworten. „Auf nach Bethlehem!“, dieser Aufforderung folgten die Hirten und begaben sich auf den Weg zum Erlöser, und diesem Ruf folgen bis zum heutigen Tag Christen aus allen Teilen der Welt. In unseren Breiten werden die im Weihnachtsevangelium überlieferten Begebenheiten in der gewohnten Umgebung inszeniert oder kunstvoll dargestellt: in Krippen, die bürgerliches Stadtleben ebenso zeigen wie eine bäuerliche Lebenswelt, in berührenden Schauspielen oder vermittelt in den zahlreichen Liedern und Weisen zum Weihnachtsfestkreis. Im Winter, in finsterer und kalter Nacht denken viele an jene Hirten, die zum Stall von Bethlehem eilten und ihre Geschenke darbrachten. In diesem Sinne singen und musizieren der Familiendreigesang Knöpfl, die Schlofhaumbuam, die Harfenistin Andrea Hampl sowie die Gruppen Rohrblatt und Salterina.
Hörbeispiele:
1. Pastorella
2. O edle, erwünschte, liebreiche Nacht
6. Ihr Hirten, verlasst eure Fluren
11. Schneegestüber in Neunkirchen
14. Engelssang
15. Heidl di
16. Bauernmenuett
17. Dås neue Jåhr
18. Menuett aus Niederösterreich
19. Neujahrslied aus dem Tullnerfeld
21. Flockentanz
22. I wünsch dem Herrn und da Frau
23. Theresienmenuett
Wiegenlieder
KW 49

Die CD der Woche
präsentiert von Eva Zeindl
Wiegenlieder. freiklang
Schlaf, Kindlein, schlaf!
Singen schärft die Sinne, schafft ein soziales Klima, beschert Glücksgefühle, ist gesund und verbindet Generationen und Kulturen. All dies wurde mittlerweile mit Studien belegt. Der Violinvirtuose Yehudi Menuhin drückte dies so aus „Singen ist die eigentliche Muttersprache des Menschen“. Mit den Wiegenliedern geschieht dies schon seit Jahrhunderten intuitiv. Bis ins 13. Jahrhundert gehen die Belege dafür zurück.
Das Volkslied, das sich mit seinen Inhalten am Jahres- und Lebenszyklus orientiert, hat auch beim Wiegenlied sein funktionales Element. Das Schaukeln der Wiege passt zum Rhythmus des Liedes, das zur Beruhigung des Kindes gesungen wird. Es vermittelt Geborgenheit, die Bilder, die die Texte entstehen lassen, sind ausdrucksstark und dennoch Ruhe vermittelnd. Dies trifft auch einstrophige Volkslieder ebenso zu wie auf ausformulierte mehrstrophige Kunstlieder.
Dem Ensemble freiklang gelingt es auf dieser CD, die schönsten Wiegenlieder des deutschsprachigen Raums klar, einfach und schnörkellos zu interpretieren. Der Bogen wird vom Volkslied bis zum Kunstlied gespannt, in der Tradition des Kindlwiegens sind auch Lieder aus dem Repertoire der Advent- und Weihnachtslieder enthalten.
Die Volkskultur Niederösterreich lädt mit dieser CD ein, zur Ruhe zu kommen, gleichzeitig wollen wir auch zum Selbersingen motivieren, handelt es sich doch um bekannte Weisen. Die im Booklet abgedruckten Texte, wirken eventuellen Textunsicherheiten entgegen.
Hörbeispiele:
1. Weißt du, wie viel Sternlein stehen, Abendlied
2. Kindlein mein, schlaf doch ein, Wiegenlied
3. Es wird scho glei dumpa, Geistliches Wiegenlied
4. Der Mond ist aufgegangen, Abendlied
5. Schlaf, Kindlein, schlaf, Wiegenlied
6. Die Vögerl schlåfen schon im Wåld, Abendlied
7. Abendstille überall, Kanon
8. Schlafe, schlafe, holder süßer Knabe, Wiegenlied
9. Åber heidschi bumbeidschi, Wiegenlied
10. Still, still, still, Geistliches Wiegenlied
11. Heidl-di, Geistliches Wiegenlied
12. Alles schweiget, Kanon/Wiegenlied
13. Guten Abend, gut’ Nacht, Wiegenlied
14. Müde bin ich, geh zur Ruh, Gesungenes Gebet
15. Wo schlafen Bärenkinder?, Schlaflied
Meilensteine der Volksmusik
KW 48

Die CD der Woche
präsentiert von Peter Gretzel
Meilensteine der Volksmusik
Aus Geschichte und Leben
Der erste Tonträger des mittlerweile über 150 CDs umfassenden Labels HeiVo, für das die Volkskultur Niederösterreich verantwortlich zeichnet, erschien 1997 anlässlich der Feierlichkeiten zur erstmaligen urkundlichen Erwähnung Österreichs 996 als „Ostarrichi“. Damals leistete das ORF Landesstudio Niederösterreich mit der Veranstaltung „Meilensteine der Volksmusik“ am 20. April 1996 einen volksmusikalischen Beitrag, von dem sich mehrere Aufnahmen auf der CD befinden. Inhaltlich spannte der Tonträger einen wissenschaftlich fundierten musikalischen Bogen von den frühesten notierten Liedern und Weisen bis zur Volksmusikpflege im ausgehenden 20. Jahrhundert und wollte dabei gleichzeitig einen unterhaltsamen Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Volksmusik in Österreich geben. Die CD war auch als Lehrbehelf gedacht, der junge Menschen in ihrer musikalischen Ausbildung für Volksmusik begeistern sollte. Im Booklet „führt“ Walter Deutsch als Doyen der Volksmusikforschung in Österreich durch das Programm, verortet die einzelnen Lieder und Weisen historisch wie geographisch und liefert wertvolle Hinweise zur Verwendung bestimmter Instrumente in der Volksmusik. Die CD ist ein Tondokument ihrer Zeit. Aus heutiger Sicht ist sie die Ouvertüre zu den quasi flächendeckenden und facettenreichen Tondokumentationen der Volksmusik unter dem Label HeiVo in allen Teilen und Regionen des Landes Niederösterreich und darüber hinaus.
Hörbeispiele:
2. Intrada
3. Nibelungenlied, 16. adventiure
4. Dås Schifflein schwing si dåni vom Lånd
6. O wie freudig ist der Morgen
10. Es liegt ein Schloß in Österreich
11. Felderer Jodler
13. Tänze aus Zell und Windhag
16. Prinz Eugenius, der edle Ritter
17. Menuett aus der Knaffl-Handschrift
18. Ach Himmel, es ist verspielt
19. „Linzer Tanz“
21. Wer will mit nach Italien ziehn
23. Brautnachtwalzer
24. I håb‘ a påår kohlschwårze Råppen
25. Hödlmoserpolka
taktvoll vokal
KW 47

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
taktvoll vokal
„Schottisch, Schottisch tanz´ i gern …“
„… b´sonders mit an jünger´n Herrn, mit an ålt´n måg i nit, weil er mir auf d´Zechn tritt“, so lautet eine der Singstrophen zu jenem Volkstanz, der als Schottischer am Beginn des vorigen Jahrhunderts in der Umgebung von Wien aufgezeichnet wurde. Singen, Tanzen und Musizieren gehören ganz einfach zusammen. Diesem Motto entsprechend produzierte die Volkskultur Niederösterreich bereits vor einigen Jahren einen Tonträger mit Aufnahmen von Volkstanzmelodien und den dazugehörenden Singstrophen, eingespielt von hervorragenden Interpreten, die nicht nur mitreißend zum Tanz aufspielen, sondern auch die überlieferten Tanzlieder überzeugend anstimmen. Zu verdanken ist diese Meisterleistung den Mitwirkenden, das sind folgende Gruppen: Die Tanzgeiger, die Valentiner Rud, die Kremsmünsterer Bock & Leiermusik mit dem „Ab und zu“ Chor, die Schankpartie, die Stammtischmusi Wieselburg und der Wachau-Chor Spitz.
Rund um den Gedenktag der heiligen Katharina am 25. November finden üblicherweise Kathreintanz-Veranstaltungen statt. Heuer fallen diese infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Infektionen leider aus. So bleibt als willkommene Alternative, die CD „taktvoll vokal“ anzuhören und dabei im Takt mit den Füßen zu wippen, mit den Fingern zu schnippen und kräftig mitzusingen: beim Siebenschritt, beim Bauernmadl, bei der Krebspolka, der Schusterpolka, dem Neubayrischen, dem Fürizwänger, dem Hiatamadl, dem Katherltanz und vielen weiteren Tänzen.
Hörbeispiele:
1. Auftanz
2. Baileh
3. Schottischer
4. Fürizwanger
7. Kreuzpolka
8. Schwedischer
10. Bauernmadl
13. Lawinenwalzer
14. Schusterpolka
15. Deutscher Umgang (Mühlviertel)
16. Strohschneider
17. Spinnradl
18. Krebspolka
19. Zipf Adam
20. D'Sau
21. Hiatamadl
23. Katherltanz
24. Reigen
Bei einem Glaserl Wein
KW 46

Die CD der Woche
präsentiert von Peter Gretzel
Bei einem Glaserl Wein
Bei einem Glaserl Wein
Ein Glaserl Wein trägt wesentlich zur Geselligkeit bei und darf bei festlichen Anlässen nicht fehlen. Es vermittelt Gemütlichkeit, stärkt die Redseligkeit, hebt die Gemüter und verwandelt, wie der Dichter Charles Bodelaire einmal schrieb, den „Maulwurf zum Adler“. Nicht umsonst wird der Wein als göttliches Getränk bezeichnet und der junge Wein gerne um den Martinstag, dem 11. November, im Zuge eines Martinilobens gesegnet.
Die CD „Bei einem Glaserl Wein“ widmet sich der traditionsreichen Weinbauregion Traisental und zeigt die uralte Verbindung zwischen Weinkultur und bodenständiger Musik auf. Die CD will einen „aktuellen Ausschnitt des musikalischen Schaffens der Region dokumentieren“, wie Dorli Draxler und Edgar Niemeczek als Herausgeber einleitend anmerken. Heimatlieder, Trinklieder, Wanderlieder und Lieder rund um den Wein wechseln mit Polkas, Märschen und Walzern ab. Maximilian Fürnsinn als ehemaliger Propst des Stiftes Herzogenburg hält in einem Ausschnitt aus seiner Predigt zur Weinsegnung und mit Ausführungen über die Beziehung zwischen Bibel und Wein eine Hommage auf den Wein. Das musikalische Klangbild des Traisentals zeichnen das Brassquartett Traismauer, der Chorus Kunterbunt und der Kirchenchor Statzendorf, das Harmonikaduo Schneider-Fremuth, die Jagdhornbläser Oberwölbling, die Jugendblaskapelle Fladnitztal, der Kirchenchor Nußdorf ob der Traisen, das Klarinettentrio Rausche, der Motettenchor Herzogenburg, die Saitenmusik Inzersdorf, ‘s Beri Vocal, der Singkreis Kapelln, die Stadtkapelle Herzogenburg, die Trachtenkapelle Inzersdorf-Getzersdorf, das Vokalensemble Klangbogen, der Wagramer Viergesang und die Wöblinger Stubenmusi.
Hörbeispiele:
3. Weinlaune
4. Frau Wirtin, wås san ma denn schuldig
7. Und wann i mei Häuserl verkauf
9. Still, stad
11. Staad-Lustiger
13. Gott, segne den edlen Weinbau
15. Im Gwantl
16. Ein Mädchen und ein Gläschen Wein
20. Übaführn
21. Ländliche Weisen
24. Moulinet Polka
25. Was fang ich armer Schlucker an
27. Låssts enk nur die Weinbeer schmeckn
28. Mein Fladnitztal
30. Heidrun Polka
33. Abschied
Vilsleit´nmusi, Duschlhof G´sang. Auf da Boarischen Grenz
KW 45

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
Vilsleit´nmusi, Duschlhof G´sang
Lieder und Volksmusikstückn:
Im vertrauten Stil erdacht und dargebracht
„Auf da boarischen Granz´“ heißt eine im Vorjahr erschienene CD mit Aufnahmen vom Druschlhof G´sang und der Vilsleit´nmusi. Zu Hause am Duschlhof, einem stattlichen Vierseithof in der Gemeinde Bayerbach im Landkreis Rottal-Inn, singt Mutter Barbara Frankenberger im familiären Kreis gemeinsam mit ihren erwachsenen Kindern Elisabeth, Johannes und Martin. Zum großen und vielfältigen Repertoire des Familiengesangs gehören neben überlieferten Volksliedern die vielen von Liedermacherinnen und Liedermachern vor allem aus Bayern geschaffenen und der volkstümlichen Tradition verbundenen Kompositionen. Vertreten sind auch Lieder und Weisen aus der Feder des Mühlviertler Vollblutmusikanten Klaus Karl. Die meisten auf der CD eingespielten Instrumentalnummern sind allerdings Harti Pilsner eingefallen, etwa während einer langen beruflichen Autofahrt das Stückl „Auf da Landstraß“. Zu Hause angekommen, brachte seine Partnerin Sissi die Nummer zu Papier und erweiterte damit das umfangreiche Repertoire der Gruppe. Die Vilsleit´nmusi, das sind mit ihren Gitarren Harti Pilsner und Sissi Kagerl sowie die Harfenistin Angelika Huber. Bekannt von anderen Tonträgern und Live-Auftritten ist auch jene Besetzungsvariante, in der Harti Pilsner das Bandoneon und Sissi Kagerl die Steirische Harmonika spielen. Daheim sind die beiden in Hirschbach, einem Ortsteil des Marktes Bad Birnbach im niederbayrischen Landkreis Rottal-Inn.
Zu den Hörbeispielen!
Familienmusik Six. Überlieferte Volksmusik
KW 44

Die CD der Woche
präsentiert von Peter Gretzel
Familienmusik Six
Überlieferte Volksmusik
Ob aus Radio oder Fernsehen, die Familienmusik Six aus Opponitz im oberen Ybbstal ist vielen Freunden der Volksmusik bekannt. Viermal holte sie Sepp Forscher in seine Sendereihe „Klingendes Österreich“, einmal war die Familienmusik 1981 zu Gast in Wastl Fanderls Fernsehsendung „Bayrisches Bilder- und Notenbüchl“. In verschiedenen Radiosendungen waren und sie bis heute ihre Interpretationen überlieferter Volksmusikstücke zu hören.
Zum ersten Mal trat die Familienmusik Six 1977 öffentlich mit einem Geschwisterquartett auf. Vier der zehn Kinder vom Bergbauernhof „Vorderleiten“ musizierten in der Besetzung mit zwei Geigen, Akkordeon und Gitarre. Rasch erkannte man die Musikalität der Geschwister und engagierte sie daraufhin bei unterschiedlichen Veranstaltungen. Im Lauf der Zeit verstärkten weitere Mitglieder der Familie das immer größer werdende Ensemble.
Was die Familienmusik Six besonders auszeichnet: Die Lust am Musizieren und eine große musikalische Begabung, gleichzeitig aber auch ein hohes Maß an Professionalität, die nur durch eine stetige Aus- und Weiterbildung erreicht werden konnte. Dabei orientierten sich die Musiker und Musikerinnen an überlieferten Vorbildern und musikalischen Weggefährten, unter ihnen der Musikprofessor Rudi Pietsch, der Bad Ischler Bergmann Alois Blamberger, Ferdinand Zwanzger aus Stiwoll und Rudolf Fischl aus Dorfstetten.
Nach 40 Jahren präsentiert sich die Familienmusik Six auf der CD in gewohnter Frische und Lebendigkeit in der Besetzung Violine (Ruth Salomon, Burgi Neubauer), Viola (Jakob Six), Violoncello (Georg Six), Gitarre (Martha Jawor, Martin Six) und Harfe (Edith Six, Martha Jawor). Das Booklet bringt Erinnerungen von Rudi Pietsch an die gemeinsame musikalische Vergangenheit, ein Statement von Walter Deutsch, der mit der Familienmusik ORF-Aufnahmen produzierte, und von Direktor Leo Lugmayr.
Hörbeispiele:
1. Irgendoana
3. Alter Dreier
4. Nimm sie hin
6. Der Einfache
8. Drei Ländler aus dem Ybbstal
9. Langenwanger
10. Teli-Polka
11. Thernberger Hochzeitsstückeln
13. Schneiderpolka
14. Hungarisch
15. s'Lärabrett
16. Der Böhm
17. Holzwurmwalzer
18. In Hermann sein Boarischer
20. Immer flott
21. Steierer in G
25. Letzter Walzer
afoch.gmiatlich
KW 43

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
Weinviertler Mährische Musikanten: afoch.gmiatlich
Eine runde Sache
Zwölf Polkas und zwei Walzer ergeben in Summe vierzehn hervorragend und schwungvoll interpretierte Musiknummern im Stil der Böhmisch-Mährischen Blasmusik, eingespielt auf der neuen CD der Weinviertler Mährischen Musikanten. Dafür steht eine Reihe tschechischen Komponisten und Kapellmeister, darunter Josef Konečný, Karel Vacek oder Josef Poncar. „afoch.gmiatlich“ heißt der Tonträger, und klappt man die CD-Hülle auf, dann steht auf der Innenseite die Bemerkung „und.trotzdem.sche“ zu lesen. Für dieses Gütesiegel und für solch eine schöne Musik stehen die sieben Musiker Gernot Kahofer – erstes Flügelhorn, Andreas Zimmerl – zweites Flügelhorn, Christian Eisenhut – Tenorhorn, Ewald Zeiner – Bariton, Radek Růžička – Akkordeon, Werner Zeiner – Tuba und Franz Kahofer – Schlagzeug. Drei Kompositionen steuerte Gruppenmitglied Radek Růžička zur CD bei, die Polka mit dem Titel „Neue Freunde“ stammt vom Leiter der Weinviertler Mährischen Musikanten, Gernot Kahofer. Mit Gewissheit lässt sich das folgende Resümee ziehen: Wer die Stimmung eines typischen Weinviertler Kirtags auch zu Hause inhalieren möchte, schiebt ganz afoch.gmiatlich die neue Scheibe in den CD-Player.
Hörbeispiele:
1. Roztoužená
2. Nechod’K Nám
3. Sternlein
4. Spritzregen
5. Als Ich Ging
6. Na Samotě
7. Jindřiška
8. Renuška
9. Břeclavanka
10. Pro Dědu
11. Neue Freunde
12. Šedesátka
13. Karličku Můj
14. Vám Přátelé
Orgel trifft Volksmusik 1 & 2
KW 42

Die CD der Woche
präsentiert von Peter Gretzel
Orgel trifft Volksmusik 1 & 2
Die Klangkombination von Orgel und Volksmusik scheint dann ungewöhnlich, wenn der Einsatz einer Orgel auf den Klangraum Kirche reduziert wird. Für heutige Ohren mögen Volkslieder unterschiedlicher Gattungen mit Orgelbegleitung seltsam anmuten und auf Kirchenorgeln zwar prinzipiell spielbare Polkas, Ländler oder Walzer scheinen nahezu undenkbar. Was heute als Ausnahme empfunden wird, war in der Vergangenheit gute Tradition. Ein kurzer Blick in die gemeinsame Geschichte von Volksmusik und Orgel rückt die Dinge ins rechte Licht.
Rückverfolgbar ist das Zusammenspiel von Volksmusik und Orgel bis ins 15. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammen beispielsweise Bearbeitungen von Volks- und Tanzliedern für Orgel, niedergeschrieben im Buxheimer Orgelbuch. Kleine Orgeln – Positive und Portative – wurden in begüterten adeligen und bürgerlichen Häusern zur Begleitung des Gesangs eingesetzt oder dienten zur Aufführung von Orgelkompositionen. Als sich im 18. und 19. Jahrhundert in städtischen bürgerlichen Kreisen die Hausmusik, das gemeinsame Singen und Musizieren im häuslichen Bereich, entwickelte, übernahm das Klavier als Begleitinstrument des Gesangs eine zentrale Rolle. Viele Volkslieder wurden deshalb mit Klaviersätzen versehen und publiziert. Die bis dahin im Einsatz befindlichen Orgeln wurden oft nicht mehr als zeitgemäß erachtet und kamen durch Verkauf in den ländlichen Raum, wo die Hausmusik etwas zeitversetzt ebenfalls Einzug gehalten hatte. Volksmusik und Orgel ergänzten einander.
Seit 2010 begibt sich die Volkskultur Niederösterreich im Zuge der Schubertiaden im Schloss Atzenbrugg alljährlich auf die Spurensuche nach den Gemeinsamkeiten und Spezifika von Volksmusik und Orgel und belebt dabei eine alte, schon fast in Vergessenheit geratene Tradition. Im Zuge dessen erschienen unter dem Titel „Orgel trifft Volksmusik“ 2014 und 2017 zwei Tonträger. Die Orgelwerke spielen Elisabeth Deutsch, Michael Pogglitsch und Franz Reithner an der Orgel in der Schlosskapelle Atzenbrugg ein, die in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts entstand und seit 2008 in der Schlosskapelle aufgestellt ist. Den volksmusikalischen Part übernehmen Salterina (Hackbrett, Gitarre, Kontrabass), der Familiengesang Knöpfl, und die Schrambacher Geigenmusik (Violine, Harfe, Kontrabass, Blockflöte). Beigefügte Booklets liefern wertvolle Hintergrundinformationen zu diesem Klangerlebnis der besonderen Art.
Hörbeispiele:
Orgel trifft Volksmusik 1 (Auswahl)
1. Wir sein wir
3. Ihr Herren, schweigt ein wenig still
24. Wann du durchgehst durchs Tal
25. Da unten im Tale
26. Mir fahrn mit der Zülln übern See
27. Mödlinger Tänze, Nr. 8., Länderer
29. Heut is da lust'ge Faschingstag
Orgel trifft Volksmusik 2 (Auswahl)
12. Übers Bacherl bin i gsprungan
13. Orgelmarsch
Tschejefem: Traditionell
KW 41

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
Tschejefem: Traditionell
„jung.kreativ.ambitioniert“
Tschejefem, dieser Name steht für Perfektion, den richtigen Schwung sowie gefühlvolles Singen und Musizieren. Mit 20 Einspielungen auf der CD “Traditionell“ beweist das Trio einmal mehr seine Musikalität und Freude am Singen von Jodlern und Interpretieren verschiedener Instrumentalstücke. Tschejefem, das sind mit Steirischer Harmonika und Gitarre Johanna Dumfart, mit Klarinette und Bassklarinette Michael Dumfart und mit Zither, Gitarre und Kontrabass Fabian Steindl. Nach ihrem mit Auszeichnung absolvierten Studium an der Universität Mozarteum Salzburg in der Fächern Steirische Harmonika, Hackbrett und Gesang unterrichtete Johanna Dumfart im Oberösterreichischen Landesmusikschulwerk und am Linzer Musikgymnasium. Seit zwei Jahren ist sie Professorin für Steirische Harmonika am Tiroler Landeskonservatorium. Michael Dumfart ist als hervorragender Musikant auch bei anderen Partien im Einsatz, familiär bedingt etwa beim Dumfart Trio oder beim Mühlviertler Quintett. Dritter im Bund ist der gebürtige Kärntner Fabian Steindl, der nach seinem Studium der Instrumental- und Gesangspädagogik ebenfalls am Mozarteum im Hauptfach Zither als Lehrer sowohl im Tiroler als auch im oberösterreichischen Musikschulwerk engagiert ist. Ausgehend von der traditionellen Volksmusik suchen die drei jungen, kreativen und ambitionierten Ensemblemitglieder auch nach anderen musikalischen Genres, darunter Schlager der 1950er und 60er-Jahre, Wienerlieder und Jazzstandards. Auf ihrer neuesten CD steht nun wieder Traditionelles im Mittelpunkt, wobei Volksweisen ebenso erklingen wie einige von Johanna Dumfart komponierte Nummern.
Hörbeispiele:
10. A g'mahde Wies'n
11. Thresls Kramerei
13. Landler
16. In der Klamm
17. Da Gschnallige
In der blauen Nos'n
KW 40

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
Marie Theres Stickler & Rudi Koschelu: „In der blauen Nos´n“
„Wiener Musik, bist mei' Musik!“
Die Ottakringer „Weinschenke zur blauen Nos´n“ gehört sicher zu den beliebtesten musikalischen Wirkungsstätten von Marie-Theres Stickler und Rudi Koschelu. Unter dem Motto: „Sie trinken, wir spielen“ nahmen die beiden daher die Lieder und Instrumentalstücke ihrer neuen CD „In der blauen Nos´n“ auf. Sängerin und Harmonikaspielerin Marie Theres Stickler bezeichnet das Duo als ungleiches Packl, wenn sie sagt: „Ich bin vom Land – er ist aus der Stadt. Ich bin eine Frau – er ist ein Mann. Ich bin (noch) jung – er ist jung geblieben. Ich spiele Knopf – er Kontra.“ Und was die beiden verbindet: die zeitlose ungeheure Leidenschaft zum Wienerlied. Die meisten Kompositionen und Texte steuerte Kontragitarrist Rudi Koschelu bei, und in der ersten von insgesamt 21 Nummern singt er: „Wiener Musik bist leider a Stiefkind in Wean, doch solang i leb´ wird’s di a geb´n.“. Der Ottakringer Koschelu ist ein ausgewiesener Kenner der Wienermusik. Wertschätzend begegnet er anderen Größen und Freunden des Wienerlieds, die mit ihren Texten und Melodien ebenfalls auf der CD vertreten sind, darunter Alfred Gradinger, Kurt Girk, Gerhard Heger oder Roland Sulzer sowie Gastsängerin Eveline Zafred-Koschelu. Rudi Koschelu ist zudem einer der wenigen, die mit der Kunst des wienerischen Dudelns bestens vertraut sind. Davon sind nicht nur seine Fans überzeugt, sondern auch er selbst, vor allem dann, wenn „hint und vorn“ gar nichts mehr zusammenpasst: Dann hilft wohl nur mehr sein „Therapie Dudler“.
Hörbeispiele:
1. Wiener Musik, bis mei' Musik
7. Hörst Mad'l
12. Di' hat mir der Himmel g'schenkt
13. A klan's Liad zur Erinnerung
14. Auf amol
15. Bubu Marsch
16. Mir g'fallt jedes Liad, wenn's aus Wien is'
17. A Weaner
s'Waldviertel
KW 39

Die CD der Woche
präsentiert von Peter Gretzel
Zwettler Vocalisten. s'Waldviertel
„Waldviertler san ma“, so beginnen die Zwettler Vocalisten unter Leitung des passionierten Sängers und Chorleiters Joachim Adolf ihre musikalische Rundreise durch eine der schönsten und zugleich abwechslungsreichsten Landschaften Niederösterreichs. Es ist als ein raues Land bekannt, voll von Wald, Granit und abgeschiedenen Plätzen, was diesem Viertel bis vor kurzem noch den Titel „Mystisches Waldviertel“ einbrachte. Es ist von Abwanderung ebenso betroffen, wie es ein typisches Rückzugs- und Erholungsgebiet ist und damit für den Tourismus immer interessanter wird. Gesungen wurde hier schon immer gern, auch wenn die Volksliedsammler zunächst das Gebiet mieden, weil das Land nicht an den Hauptreiserouten lag.
Das Programm der CD versucht das Waldviertel musikalisch einzufangen. Es reicht von Heimatliedern, Liebesliedern und Gstanzln bis zu geistlichen Liedern, von denen der Geistliche Joseph Gabler viele gesammelt und Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlicht hat. Gerade die geistlichen Lieder zeugen von der Gläubigkeit vergangener Generationen. Musikalisch begleitet werden die Zwettler Vocalisten vom Ensemble Quintbrass, das sich selbst als „Waldviertler Wackelsteine in Sachen klingendes Blech“ bezeichnet.
Hörbeispiele:
3. Dort unten im Tal, wo da Kamp abirinnt
6. Wo anders kann's scho' schöner sein
7. Wann'd das Waldviertler Land kennst
8. Wenn ich morgens früh aufsteh
12. Rorate, o tauet, ihr Himmel herab
13. Gott der Herr hat mir gegeben eine Heimat wunderschön
14. O Herrgott, o Herrgott, i hätt' a Gebitt
15. Maria, wir fallen dir alle zu Füßen
18. Ali-Xandl Polka
19. I woaß net
Hoch hinaus
KW 38

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
Franz Posch und seine Innbrüggler. Hoch hinaus
Volksmusik auf höchstem Niveau
Seit 1991 musiziert der beliebte Präsentator der ORF-Sendereihe „Mei liabste Weis“ Franz Posch mit seinen Innbrügglern. Sowohl die vielen Live-Auftritte als auch die Produktion von CDs gehören zur Erfolgsgeschichte der Tiroler Volksmusikgruppe. Die sechs Musiker sind Franz Posch – Flügelhorn und Trompete, Roland Klingler – Flügelhorn, Harald Seiwald – Posaune, Georg Nolf – Tuba und Kontrabass, Hannes Höpperger – Harfe und Stefan Peer – Steirische Harmonika. Auf der CD „Hoch hinaus“ zu hören sind insgesamt 19 Einspielungen, und zwar traditionelle Volksweisen, Selberg´strickte aus der Feder von Franz Posch und Stückln anderer Komponisten, darunter Märsche, Polkas, Boarische und Walzer sowie Vortrags- und Widmungsstücke, die Franz Posch anlässlich seiner „liabsten Weis“ regelmäßig jeder Gastgeberin und jedem Gastgeber widmet. Persönlich darf auch ich mich über ein solches Ehrenstückl freuen: Zu meinem 60. Geburtstag komponierte Franz Posch die ebenfalls auf dem Tonträger eingespielte wienerische Walzerkette mit dem Titel „Sag niemals nie zu Niemeczek“. Die CD bietet erwartungsgemäß einen wahren Hörgenuss und vermittelt Vorfreude auf jene Veranstaltungen, bei denen Franz Posch & seine Innbrüggler wieder zum Tanz aufspielen.
Hörbeispiele:
6. Sag niemals nie zu Niemeczek
12. Einzugsmarsch (aus Der Zigeunerbaron)
14. Böhmische Liebe
19. Für Elisa
zuwig'spüt
KW 37

Die CD der Woche
präsentiert von Peter Gretzel
Die Prömmerinnen.
zuwig‘spüt
Schon der CD-Titel verrät, worum es den vier Damen aus Unterstampfing bei Steinakirchen am Forst geht, nämlich um lebendiges spontanes gemeinsames Singen und Musizieren in gut überlieferter und bestens aufeinander abgestimmter Manier. „Bandmama“ Gabriele Prömmer spielt Akkordeon, ihre drei Töchter Harfe (Julia), Violine (Laura) und Cello (Melissa). In dieser Besetzung singen und musizieren die vier Damen auf ihrer ersten CD. Das Quartett stellt seine Kunst mit traditionellen Jodlern und Liedern, mit „neuen Volksliedern“ sowie mit zum Teil komponierten Instrumentalstücken unter Beweis. Wenn die Prömmerinnen ihr Singen und Musizieren als „echte Volksmusik“ bezeichnen, dann wollen sie es so verstanden wissen: Altbewährtem neuen frischen Klang verleihen ohne auf Zeitgenössisches in der Volksmusik zu verzichten.
Auf spielen die Prömmerinnen bei Hochzeiten, Familienfeiern, Messen und ähnlichen Anlässen, wo feine, erfrischend interpretierte Musik gewünscht wird. Wer die vier Damen auf der Bühne live erleben will, kann das im Haus der Regionen in Krems-Stein am 25. September 2020.
Hörbeispiele:
6. Holadiridio- Im Wald draußt is grean
11. Der Langenwanger
12. Immergrün
13. A Waldbua bin i
15 Auf der Höh'
Klingendes Singendes Haag
KW 36

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
Klingendes Singendes Haag
Musik für alle Lebenslagen
Die Stadt Haag im Mostviertel ist bekannt für ihre kreativen und musisch engagierten Menschen. Kultur hat ja in Haag einen besonders hohen Stellenwert, denkt man an den Theatersommer Haag, den Theaterkeller, die Stadtkapelle und das Jugendblasorchester, die Musikschule und die Musikhauptschule, den großen Chor Haag und kleinere Vokalensembles, die Vereine zur Pflege der Goldhauben- und Kopftuchtrachten, die Volkstanzgruppe und verschiedene Volksmusikpartien oder an die kunsthandwerkliches Arbeiten etwa von Grete Hammel. Da mag es auf der Hand liegen, speziell die vielen singenden und musizierenden Haager Formationen auch auf CD zu präsentieren. Die Idee dazu hatte der bekannte Pädagoge und Chorleiter Prof. Edgar Wolf, der zugleich auch für die Produktionsleitung verantwortlich zeichnete. Anhand des neuen Tonträgers wird die Vielfalt des Haager Musiklebens in beeindruckender Art und Weise hörbar und erlebbar. Mit den aufgenommenen Liedern und Instrumentalstücken spannen die insgesamt 24 Formationen einen weiten Bogen von der Volksmusik und Volksliedern über Alte Musik und Klassik bis hin zu Kompositionen aus den Bereichen Spiritual, Weltmusik, Pop und Musical.
Hörbeispiele:
3. Da Schean
5. An Schindl-Schneider Seppn seina
6. Schokolade
8. Trag mi Wind
9. Drah di umi
14. Stubenmenuett
15. Haydn Menuett
16. Auf, Feiglinge, zum Kampfe!
17. Bonsoir
18. Cantilena
19. Schlaf wohl
20. And with my song
22. Liebeslied
23. City of my heart
24. Start up
25. With a little help from my friends
27. Africa
Kopfkino. Quetschwork Family
KW 35

Die CD der Woche
präsentiert von Peter Gretzel
KOPFKINO. Quetschwork Family
Julia und Walter Sitz, Jakob Steinkellner und Markus Wolf singen und musizieren unter dem Namen „Quetschwork Family“ und bezeichnen sich selbst gerne als die reinste Bühnenbilderbuchfamilie. Nach der CD „Jetzt håm mas“ machen sie mit der CD „Kopfkino“ ihren zweiten musikalischen Weitwurf und landen einen Volltreffer für alle diejenigen, die Mundarttexte mögen, weil diese vielleicht prägnanter und pfiffiger vom alltäglichen Leben und den Erfahrungen daraus plaudern können. Wenn die stereotypen Bilder auf Bildschirmen und Leinwänden, auf Tablets und Handys Reizüberflutungen verursachen, kann das Kopfkino heilsam wirken. Es sind die Bilder aus dem Leben, die einfachen Dinge, die Gefühle, der Humor, die Sehnsüchte und Wünsche, die die Quetschwork Family nicht nur vorüberziehen lässt, sondern sie musikalisch auskostet und zu einem Ohrenschmaus zaubert, mit einfachen Zutaten, die da wären: geistreiche und dennoch geerdete Texte und Melodien aus der Feder von Walter Sitz, Virtuosität im Musizieren mit Blockflöte, Steirische Harmonika, Kontrabass und allen möglichen Schlaginstrumenten, und nicht zuletzt: geölte Stimmen.
Wer sie live hören will: Am 4. September 2020 betritt die Quetschwork Family nach Corona wieder eine Bühne, und zwar im Stift Herzogenburg. Näheres unter www.quetschwork-family.at.
Hörbeispiele:
3. Kopfkino
4. 7 Zwetschk’n
6. Lång steht die Wöd ned mehr
12. Stress is modern
Auf Blech. Pulkautaler Kirtagsmusik
KW 34 2020

Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
Auf Blech. Pulkautaler Kirtagsmusik
Fetza, den scholla ma aus´n Gnack!!
„Auf Blech“ heißt jene CD, mit der die Pulkauer Kirtagsmusik ihrer Besetzung entsprechende den unverwechselbaren Bräuchen und der typischen Musikkultur des Weinviertels die Ehre erweist. Kapellmeister Prof. Franz Kastner war es ein besonderes Anliegen, den Menschen alte Traditionen und Wissen über Musik näherzubringen, konnte er ja noch selbst als Kirtagsmusikant die Schönheit des Dorflebens früherer Zeiten kennenlernen. Eingespielt wurden Märsche, Polkas und Walzer Weinviertler Komponisten, darunter einige Stücke des 1870 geborenen und 1953 verstorbenen sogenannten Walzerkönigs des Weinviertels, Josef Krickl. Herausfordernd für die Musiker war das Spielen mit Instrumenten in hoher Stimmung ebenso wie das Einstudieren der Musiknummer auf Grundlage alter handgeschriebener Noten. Passend und einfühlsam ergänzt werden die Kirtagsklänge, wenn sich einige Musiker in ihrer alten Geheimsprache, der „Dewarei“ unterhalten. Dabei geht es – ohne zu viel zu verraten – um ganz Wichtiges: um den Wein, also den „Koarl“ und das Bier, das „Plempo zum schwechan bei da Pschoa“, das ist die Jause. Eine spezielle Unterhaltung handelt etwa vom Nachtquartier, nämlich vom „Duima im Padas seina Streanz“, dem Schlafen eines Musikanten im Haus des Herrn, der von seiner „Padasin“, der Hausfrau in seinem Rausch deswegen in die „Koarlstreanzn“, also in den Keller geschickt wird. Gesehen wurde der Musikant tags darauf aber nicht mehr, ist er doch rechtzeitig auf und „ogstromt“.
Hörbeispiele:
Die Pretuler Buam
KW 33 2020
Die CD der Woche
präsentiert von Edgar Niemeczek
Die Pretuler Buam
Steirische Tonspuren
In der Reihe „Steirische Tonspuren“ erschien erst vor kurzem eine CD mit 26 ausgewählten Aufnahmen der legendären Pretuler Buam. Die überregional bekannte Gruppe aus dem Pretulgraben bei Langenwang im heutigen Bezirk Bruck-Mürzzuschlag musizierte von 1960 bis 1980 und war ähnlich bekannt und beliebt wie das im selben Ort beheimatete Edler Trio. Im Unterschied zur Edler-Besetzung mit Harmonika, Klarinette und Posaune spielten die fünf Pretuler Buam zusätzlich mit einer zweiten Klarinette und einer Schlaggitarre nach dem Vorbild Slauko Auseniks Original Oberkrainer Quintett. Komponiert wurde gemeinsam, und zwar in derart, dass einem der Musikanten eine Melodie oder ein Text einfiel und danach so lange daran gearbeitet wurde, bis das Stückl gepasst hat. Auf Wunsch ihres gemeinsamen Großvaters Benedikt Dissauer lernten die drei Cousins Alfred Dissauer, Fritz Schöggl und Peter Wagner zunächst beim Langenwanger Hauptschuldirektor Friedrich Marketz das Geigenspiel und Notenlesen. Das Spiel mit anderen Instrumenten brachten sie sich selbst bei. Ab 1956 traten die drei dann regelmäßig auch öffentlich auf: Alfred Dissauer spielte Klarinette, Fritz Schöggl Harmonika und Peter Wagner Gitarre. 1958 stieß Albert Feiner als zweiter Klarinettist zur Gruppe. In seiner Bundesheerzeit wurde Fritz Schöggl dann von Richard Zisser vertreten und musste nach seiner Rückkehr
den Bass übernehmen. 1970 trat schließlich Hermann Riegler als Harmonikaspieler in die Fußstapfen von Fritz Schöggl. So musizierten die Pretuler Buam bis vor 40 Jahren bei zahlreichen Veranstaltungen, ihr Stückln klingen aber heute noch so animierend und frisch wie damals.
Hörbeispiele:
Erhältlich auf Anfrage in der Buchhandlung der Regionen in Krems-Stein.
Das Osttiroler Hackbrett Folge 1 und 2
KW 32 2020


Das Osttiroler Hackbrett in verschiedenen Besetzungen und
als Soloinstrument
Folge 1 und Folge 2
Regionale Musikkultur: kreativ, überzeugend und unverwechselbar
Dem engagierten Musikanten Martin Weger ist es zu verdanken, dass mittlerweile zwei CDs mit Aufnahmen rund um das Osttiroler Hackbrett erschienen sind, und zwar zwei für Volksmusikfreunde absolut empfehlenswerte CDs! Eingespielt wurden Volksmusikstückln, deren Klangbild durch das Osttiroler Hackbrett geprägt wird, interpretiert von Florian Pedarnig mit seiner Familienmusik und den Altstadtlern, den Grittldorfer Musikanten, den Oberlienzer Volksmusikanten, der Alt Matreier Tanzmusik, der Sunnseitner Tanzmusik, der Mitterhögl Hausmusik, Martin Weger – Hackbrett und Helmut Niederwieser – Harfe sowie weiteren Formationen.
1973 gründete Florian Pedarnig mit den Altstadtlern jene Gruppe, die in der typischen Osttiroler Tanzmusikbesetzung mit dem diatonischen Hackbrett bei unzählig vielen Musikantentreffen und Volkstanzfesten aufspielte. Dadurch wurde das Osttiroler Hackbrett nicht nur in Tirol, sondern auch weit darüber hinaus bekannt. Um einen guten Klang zu gewährleisten, verwendeten manche Hackbrettbauer das Holz der langsam gewachsenen Haselfichte, erkennbar an den eng aneinander liegenden Jahresringen. Speziell im Iseltal beherrschten manche Bauern die Kunst des Hackbrettbauens. Initiator und Aufnahmeleiter der beiden CDs rund ist der Musiker, Komponist, Kapellmeister und Volksmusikexperte Florian Pedarnig.
Hörbeispiele:
CD 1
1. Rudi Pietsch Marsch
2. Für´n Jakob
3. Sternpolka
10. Da Maria Ihrer
11. Auf´m Höechsitz
15. Krampus Polka
16. Der Hupfete
17. Am Oberraggerhof
CD 2
6. Almfrieden
11. Im Sauwinkel
12. Im Lärchenwald
13. Im Apfelkeller
14. In Pongau eini
15. Zum Andenken
17. Beim Rastlplatzl
18. Alter Pfeifenmarsch aus Tirol
19. Dem Tobias
21. Meiner Silvia
Erhältlich auf Anfrage in der Buchhandlung der Regionen in Krems-Stein.
Randhartinger und die Volksmusik
KW 31

Randhartinger und die Volksmusik
Solo- und Duettlieder
von Benedict Randhartinger (1802-1893)
Benedict Randhartinger (1802–1893), ein gebürtiger Niederösterreicher aus Ruprechtshofen, war Sänger, Komponist und Hofkapellmeister und stand als solcher in der damaligen Gesellschaft in hohem Ansehen. Sein Oeuvre umfasst rund 2.000 Kompositionen von Liedern, Chören, Balladen und Kirchenmusik. Wie viele seiner zeitgenössischen Musiker und Komponisten wandte er sich in biedermeierlicher Manier der Alltags- und Volkskultur zu, was sich in verschiedenen Liedkompositionen niederschlug. Neben Gedichten der Romantiker Nikolaus Lenau oder Heinrich Heine vertonte Randhartinger mundartliche Lyrik unter anderen von Johann Gabriel Seidl, Adolf Schmidl und Josef Weyl. Eine engere Zusammenarbeit pflegte Randhartinger mit dem Librettisten, Theater- und Dialektdichter sowie Volksliedersammler Alexander Baumann (1814–1857), welcher ohne Notenkenntnisse Liedmelodien schuf und die Zither meisterhaft zu spielen wusste. Die von Baumann in Text und Melodie nach Volksweisen verfassten und ab 1842 bei Anton Diabelli verlegten „Gebirgs-Bleamln“ hatte Benedict Randhartinger für Sologesang oder Duett mit Klavierbegleitung eingerichtet.
Als Interpreten einer feinen Auswahl aus den zahlreichen Liedkompositionen Randhartingers mit Bezug zur Volksmusik sind auf der CD Daniel Johannsen (Tenor), Doris Bogner (Sopran) und Anton Gansberger (Klavier) zu hören. Ihre Kurzbiographien, eine Einleitung in die Thematik von Adi Gertraud Trimmel, der Leiterin der Benedict-Randhartinger-Gesellschaft in Ruprechtshofen, die vollständigen Liedtexte sowie Quellenangaben begleiten im Booklet den Tonträger. – Auf jeden Fall eine interessante musikalische Reise ins 19. Jahrhundert! (Peter Gretzel)
Hörbeispiele:
1. S'besti Parl
5. Guada Rad
8. Da Pfiffige
10. Der Verstossene
11. Heilmittel
12. Einsame Klage
13. S'Blinzeln
14. Frialings-Gsangl
15. S'is Anderscht
18. Schiffa-Gsangl
19. Schmidlied
20. Am Strome
21. Schlummerlied
24. Wanderlust
herausgegeben von der Volkskultur Niederösterreich, 2018.
HeiVo 142.
Erhältlich in der Buchhandlung der Regionen in Krems-Stein oder online.
So klingt's im Mohndorf Armschlag
KW 30

Musikalischer Genussladen
Beim Mohnwirt heißt eines von insgesamt zwölf Volksmusik-Stückln, die vom Bläserquartett Mohndorf Klang auf der neuen CD mit der Bezeichnung „So klingt´s im Mohndorf Armschlag“ eingespielt wurden. Armschlag, eine Ortschaft in der Gemeinde Sallingberg im Waldviertler Bezirk Zwettl, ist bekannt für den Mohn, die Mohnfelder, die nach Juli-Tagen voller Blüte sich in ein Meer von grünen Mohnkapseln verwandeln, für den interessanten Mohnlehrpfad und natürlich auch als Heimatort der Mohnwirte Rosemarie und Johann Neuwiesinger, die ihre Gäste mit allerlei köstlichen Mohnspezialitäten verwöhnen, ob Mohntorte, Mohnstrudel, Mohn-Palatschinken, verschiedene Salate oder die typischen Waldvierler Mohnnudeln. Als musikalische Visitenkarte für das Mohndorf Armschlag präsentierten die vier Blechbläser Dominik Schnaitt – Basstrompete, Erich Zöchmann – Klarinette, Daniel Ott – Flügelhorn und Robert Puhr – Tuba eine CD, die mit schwungvollen Melodien Guster auf Mohnspezialitäten ebenso macht wie auf einen Besuch des Mohndorfes: am besten, wenn die vier Musikanten eine der vielen Mohn-Veranstaltungen musikalisch umrahmen. (Edgar Niemeczek)
Hörbeispiele:
2. Musik Musik
5. Für Pepi
7. Mein Karl
10. Scherer Polka
Verein Mohndorf Armschlag, Hrsg: Volkskultur Niederösterreich, 2019
Aniada a Noar: Summawind
KW 29

Musik von Dahoam und der Welt: unterhaltend, engagiert, tiefsinnig
Seit mehr als 35 Jahren gehört die Gruppe „A niada a Noar“ zu den Fixsternen am heimischen Musikhimmel. Volksmusik immer wieder neu zu interpretieren, Heimisches mit anderen europäischen Musikstilen harmonisch zu verbinden und dabei nicht beliebig zu werden, sondern unverwechselbar zu bleiben, sind spezielle Markenzeichen der steirischen Band. Wie nicht anders zu erwarten, gilt dies auch für das neue und mittlerweile 20. Album von „A niada a Noar“. Die aktuelle CD heißt zwar „Summawind“, bietet inhaltlich aber weit mehr als ein jahreszeitlich angelegtes Repertoire. Die Nummer „An Summa Zeit“ nimmt Bezug auf einen farbenprächtigen Sonnenuntergang im späten Herbst, im Lied „Schwoazbraune Augn“ verwandelt sich das 1882 von Quirino Fidelino Mendoza y Cortés verfasste populäre Volkslied „Cielito lindo“ – quasi die zweite Nationalhymne Mexikos – in ein musikalisches Liebesgedicht und in ein Plädoyer gegen das Schüren von Ängsten, und auch das Protestlied „Die Wölt“ vermittelt in subtiler Art und Weise 30 Jahre nach seinem Entstehen den Eindruck, dass vieles auf dieser Welt nach wie vor auseinandergeht. Im typischen Sound der „Noarn“ begeistern auch die Instrumentalnummern, darunter die Widmungsstücke „St. Patricks Schleiniger“ und „Stiller Walzer für Lea“ oder die „Polka di pulce“ und die rhythmisch mitreißende Komposition „Refugees welcome“. Beeindruckend ist die Besetzungsliste der drei Musiker und Sänger von „A niada a Noar“ mit Wolfgang Moitz – Flöten, Nasenflöte, Glockenspiel und Piffero, Bertl Pfundner – Ziehharmonika, Gitarre, Mandoline, Mundharmonika und Bass sowie Andreas Safer – Geige, Mandola, Nasenflöte, Ziehharmonika, Singende Säge und Glockenspiel. (Edgar Niemeczek)
EUR 14,99 zzgl. Versandkosten
Hoanzl ISBN 9006472035961
Hörbeispiele:
5. Summawind
8. Wenn da Himml si waß Gott wos traut
10. Di Wölt
12. Gstanzl für Till
13. Polka di pulce
14. Allezeit
Hoanzl, 2019
Zu Dir, o Vater, voll Vertrauen
KW 28

Geistliche Lieder aus der Weinviertler Singtradition
Pilgerwege führen quer durch unser Land zu wichtigen Wallfahrtskirchen, sei es nach Santiago de Compostela, nach Mariazell oder auch zu einem der vielen kleinen Wallfahrtsorte in der näheren Umgebung. Der „Weinviertler Jakobsweg“ mit einer Länge von rund 153 Kilometern etwa wurde vor 10 Jahren eingerichtet und ist mittlerweile fester Bestandteil des internationalen Pilgerwesens. Vielen bekannt ist auch die „Via Sacra“ zum österreichischen Marienheiligtum Mariazell.
Im Laufe der Jahrhunderte sind unzählige „geistlichen Lieder“ entstanden, die bei Wallfahrten, Prozessionen, Andachten und anderen kirchlichen Veranstaltungen innerhalb eines Jahreskreises gesungen wurden. Sie waren Ausdrucksformen einer Frömmigkeit außerhalb der Messliturgie und boten Raum für ein persönlich gestaltetes Glaubensleben ebenso wie für ein gemeinsames Beten und Singen.
Der vorliegende Tonträger möchte einen möglichst abwechslungsreichen Einblick in das reichhaltige geistliche Liedgut gewähren, das bis heute teilweise noch verwendet wird, wie Markus Göller in seiner Untersuchung über „Das geistliche Lied und seine Bedeutung für Wallfahrt und Volksfrömmigkeit“ am Beispiel der Wallfahrt der Herrnbaumgartner Gläubigen nach Maria Moos in Zistersdorf darlegen konnte. Als bemerkenswert wird die Weinviertler Singtradition bezeichnet. Ein oder zwei Vorbeter tragen einen Teil des Liedes vor. Die teilnehmende Bevölkerung wiederholt den vorgesungenen Teil des Liedes. Dieser Wechselgesang ermöglicht ein Singen aus dem Gedächtnis. Die Vorbeter wieder beziehen die langen Liedtexte aus den überlieferten Vorbeterbüchern.
Das Booklet ist als handliches Liederheftchen gestaltet, das zum Singen und Mitsingen einlädt. Quellenangaben über Herkunft und Gebrauch der Lieder begleiten die Liedsätze.
(Peter Gretzel)
Hörbeispiele:
1. Beim neuerwachten Tageslicht
4. Ich steige in das Schiff hinein
5. Lobpreist den Herrn, ihr Menschen all'
6. Zu Dir, o Vater, voll Vertrauen
7. Ihr Kräften der Seelen (Mährische Fassung)
8. Heilige Anna
9. Ecce homo
12. O God, o God, wås muass das sein
13. Ihr Kräfte der Seele (Weinviertler Fasung)
15. Glück auf, liabe Bergleut (Heilige Barbara)
16. Sind wir alle aufgestanden
17. Ave Maria klare
18. Rorate, o tauet
19. Draußt auf der grean Heiden
21. Mit Andacht lasst uns beten
herausgegeben von der Volkskultur Niederösterreich, 2004.
35 Jahre Volksmusik aus dem Land Salzburg
KW 27

Auf den Spuren der Pongauer Bauernkapelle Pokorny
Gegründet vor mittlerweile 35 Jahren, zählt die Außerfeldner Tanzlmusi zu den
bekanntesten und beliebtesten Volksmusik-Partien im gesamten Alpenraum. Das Aufspielen zum Tanz ist für die Gruppe aus dem Raum Bischofshofen und Sankt Johann geradezu eine Selbstverständlichkeit. Mit der neuen CD unter dem Titel „Volksmusik aus dem Land Salzburg“ machte die Gruppe nicht nur sich selbst ein ansprechendes Jubiläums-Geschenk, sondern auch allen ihren Freunden und Wegbegleitern. Zu diesen gehören speziell die Harfenistin Waltraud Stögner und die Pongauer Bläser, die ebenfalls auf dem neuen 22 Instrumentalstücken umfassenden Tonträger vertreten sind.
Bis 1929 wurde das heute einen Ortsteil von Bischofshofen bildende Mitterberghütten mit Außerfelden bezeichnet. Der früher für seinen Kupferbergbau bekannte Ort war bereits um das Jahr 1900 ein beliebter Treffpunkt für viele der damaligen Musikanten. Heute begeben sich die sieben Mitglieder der Außerfeldner Tanzlmusi auf die Spuren der legendären „Pongauer Bauernkapelle Pokorny“, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche Aufnahmen auf Schellack produzierte. Ihr Leiter Adolf Pokorny und einige Musikanten der Kapelle waren als Bergwerksarbeiter von Böhmen nach Salzburg gekommen, als hochgeschätzte Musikanten gelang ihnen rasch die Integration in ihrer neuen Heimat.
Intensiv mit der Musik der „Pongauer Bauernkapelle Pokorny“ beschäftigten sich die beiden Musiker der Außerfeldner Tanzlmusi, Hans Pokorny und Hans Gappmaier. Dazu gehörte es, Aufnahmen von alten Schellack-Platten in Notenschrift zu übertragen und neu zu bearbeiten. Am 26. April 2013 präsentierte die Außerfeldner Tanzlmusi im Haus der Regionen ihr beeindruckendes Programm mit Volksmusik vom Feinsten sowie interessanten Kommentaren. Vielleicht gibt es zukünftig wieder ein solches Gastspiel, schon jetzt aber lässt die neue CD die Herzen vieler Volksmusikfreunde höherschlagen! (Edgar Niemeczek)
Tipp: Proben aus der neuen der Außerfeldner Tanzlmusi-CD unter dem Sendungstitel „Neues aus der Volksmusik“ erklingen bei
aufhOHRchen auf Radio NÖ am 30. Juni um 20.00 Uhr
Hörbeispiele:
4. Fangt schon des Fruahjahr an
7 Rote Rösalan, Arnreiter Dreier
11. Fanny Polka
13. Gruß an Tirol
16. XXXV Jahr Polka
17. Duldjo
18. Aufi auf d'Hech
21. Mühlbach Polka
Jucker, Springer, Rongger, Schlicher
KW 26

National-Tänze und Lieder aus alten Vorarlberger Sammlungen
2019 feierte das Vorarlberger Volksliedwerk sein 45-jähriges Bestandsjubiläum. Aus diesem Anlass veröffentlichte das Volksliedwerk in Zusammenarbeit mit dem ORF Vorarlberg eine CD mit zeitgenössischen Interpretationen von Vorlagen aus zwei Vorarlberger Volksmusik-Sammlungen des beginnenden 19. Jahrhunderts: Die „Sonnleithner-Sammlung“ und die „Sammlung Strolz“.
Die Sonnleithner-Sammlung entstand 1819 auf Betreiben des Mitbegründers der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Joseph von Sonnleithner (1766–1835), und verfolgte die „Erhebung von Nationalgesängen und -tänzen“ in der damaligen Habsburgermonarchie. Die rückgelaufenen Aufzeichnungen für Vorarlberg stammen aus dem Montafon und aus Lustenau. Sie sind ein Meilenstein in der Musikgeschichtsforschung, werfen aber wegen der geringen Ausbeute wenig Licht auf die damals üblichen Lieder der Vorarlberger Bevölkerungsschichten.
Das Notenheft des „Spielmanns“ Josef Martin Strolz von 1812 bis 1818, das in einer Abschrift des Bludenzer Gymnasialprofessors August Schmitt (1861–1933) überliefert ist, trägt den bezeichnenden Titel „Alte Bregenzerwälder und Montafoner Tänz von 1812 bis 1818 Ohmisberg am Lech und Zürs für Violin, Flöte und Clarinette. Aus dem Gedächtnis notiert vom ehemaligen Spielmann Josef Martin Strolz“. Schmitts Abschrift enthält zwanzig Tänze aus dem Bregenzerwald sowie zehn Tänze aus dem Montafon.
Die auf der CD dargebotenen Interpretationen tragen die Handschrift der Musikerin und Volksmusikforscherin Evelyn Fink-Mennel. Die Aufnahmen der Ensembles „tanzbar“, „finkslinggs“, „Kons-Fidler“ und „Fiddlekids“ wollen und können kein Klangbild des frühen 19. Jahrhunderts vermitteln. Sie sind vielmehr das spannende Ergebnis des Aufeinandertreffens von historischer Aufführungspraxis und gegenwärtigen Spielmoden.
Die CD begleitet ein ausführliches Booklet mit Beiträgen von Evelyn Fink-Mennel und Annemarie Bösch-Niederer, der Leiterin der Musiksammlung im Vorarlberger Landesarchiv. Detaillierte Quellenangaben vervollständigen dieses musikalische und wissenschaftliche Herangehen an frühe volksmusikalische Quellen. (Edgar Niemeczek)
Hörbeispiele:
1. Jucker
2. "Stimmt an den frohen Rund-Gesang"
6. "Heinrich schlief bei seiner Neuvermählten"
7. "Juche, ich bin ein Biedermann"
10. "Ach mein Seel" (Adventlied)
12. "Aus Lieb verwundter Jesu" (Fastenlied)
14. "Maria, du Himmels Königin"
15. Springer
16. Rongger Nr. 10 "Grüsele läppisch"
17. Rongger Nr. 5+7 "Gibele gäbele"
18. Zigeiner Walzer
19. Rongger Nr. 8 "Mei Mädel ist lustig"
20. Alte Schlicher Nr. 10,13,14,11/2,10
21. Gigermichelis Schlicher Nr. 6+7
herausgegeben vom Vorarlberger Volksliedwerk und ORF Vorarlberg
klangvoll.Die Bucklige Welt
KW 25

So klingt´s zwischen Wechsel und Rosaliengebirge
Bekannt als Land der 1000 Hügel präsentiert sich die Bucklige Welt als besonders abwechslungsreiche Gegend: einmal lieblich und mild, dann wieder rau und herb, in den Wäldern eher düster und geheimnisvoll, auf den Anhöhen oder „Riegeln“ dafür wieder licht und hell. Gleich der reizvollen Landschaft erkennt man auch die Volksmusik der Buckligen Welt an ihrem Charme und an regionaltypischen Merkmalen. Persönlichkeiten wie der legendäre Aspanger Wirt Franz Puchegger mit seinen Puchegger Spielleuten, das Gamperl Trio oder das Jägerquintett aus Harmannsdorf gelten auch heute noch als prägende Vorbilder einer Region, die auch von kulturellen Einflüssen der angrenzenden Gebiete in der Steiermark und im Burgenland geprägt ist. Bereits vor 15 Jahren stellten sich der Bezirksbäuerinnenchor Kirchschlag unter Leitung von Hedi Monetti, die Edlitzer Weisenbläser, die Unterdörfler, die Geschwister Schuh, das Königsberger Flügelhornduo, die Lichtenegger Volksmusikanten und Harmonikasolist Markus Haag mit den Aufnahmen dieser CD als würdige Volksmusikbotschafter ihrer Region vor. (Edgar Niemeczek)
Tipp: „So klingt die Bucklige Welt“ ist auch der Sendungstitel bei aufhOHRchen auf Radio NÖ am 16. Juni um 20.00 Uhr
Hörbeispiele:
Oamal Geh I No Her Übern Semmering
Die Vöglein Schlafen Schon im Wald
Waldesgrüße-Jugenderinnerungen Eines Musikanten
Die CD wurde 2016 von der Volkskultur Niederösterreich herausgegeben. HeiVo CD 133 AuMe
G'schichtn aus'n Wald
KW 24

Einst harte Arbeit, heute Kulturerbe
Drei Waldviertler Urgesteine vereinen sich, wenn es darum geht, dem Wald und seinem Viertel die notwendige Reverenz zu erweisen: die Mundartdichterin Isolde Kerndl, das Blechbläserensemble Quintbrass und der Fotograf Georg Fessl.
Isolde Kerndl ist Waldviertlerin. Sie weiß um die Mentalität der Leute ebenso wie um die Vorzüge dieser Landschaft und deren Verletzlichkeit. Ihre Eindrücke und ihre Liebe zur Landschaft verpackt sie in heiter-nachdenkliche, besinnlich-aufrüttelnde und zurückhaltend-bissige Gschicht’n. Das Brass-Sextett Quintbrass musiziert quer durch alle Stilrichtungen und findet den richtigen Ton, wenn es um die Charakterisierung des Lebensraums Waldviertel geht. Die Künstler wissen einiges auf musikalische Weise zu erzählen, wenn sie auf traditionelle Formen aufbauen und zu neuen Melodien finden. Georg Fessl betrachtet die Schönheit des Waldes mit dem Auge eines Fotografen. Detailreiches stellt er neben Landschaftsaufnahmen und wahrt so den Blick auf das Kleine im Großen.
In einer Slideshow auf DVD, die dem Tonträger beigeschlossen ist, werden Dichtung, Musik und Bild verschmolzen – ein berührendes Gesamtkunstwerk über das Waldviertel.
(Peter Gretzel)
Hörbeispiele:
Gschicht´n aus´n Wald Overtüre
Stoana lieg´n wia schwarze Weiba
Der Motorsagl schreit und kreischt
Die CD wurde 2016 von der Volkskultur Niederösterreich herausgegeben. HeiVo CD 133 AuMe
Hier finden Sie die bisher vorgestellten CDs der Woche!
Fachkundige Rezensionen und Empfehlungen unserer Volksmusik-Experten!
Wann´s Pech zum Glück wird Lindabunner Dreigesang und Lindabrunner 3er-Musi
KW 23
Einst harte Arbeit, heute Kulturerbe
Bereits 2002 gingen der Lindabrunner Dreig´sang und die 3er-Musi ins Tonstudio, um überlieferte Lieder und Weisen aus dem südlichen Niederösterreich aufzunehmen. Besondere Zuwendung erhielt die Pecherei, also die Gewinnung von Baumharz in den Föhrenwäldern zur Herstellung von Terpentin, Kolophonium und verschiedenen Pflegemitteln. Bildete die Pecherei vor allem im 18. und 19. Jahrhundert eine wichtige Einnahmequelle, so erfolgte ab den 1960er-Jahren ein rapider Rückgang, bedingt durch synthetisch und somit günstiger hergestellte Produkte. Geblieben sind die vielen Lieder, die von der Lebenswelt der früheren Pecher erzählen und die vom Gesangstrio um Elisabeth Zottl Paulischin überzeugend und in beeindruckender Frische interpretiert werden. „Jå wann im Föhrawald då draußt die Bamerl bliahn“, dann lohnt sich heute ein Besuch von Lehrpfaden oder Museen zum Thema Pecherei, die 2011 ins Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen wurde. Mit der CD „Wånn´s Pech zum Glück wird …“ waren die Protagonisten also wieder einmal zum richtigen Zeitpunkt initiativ!
(Edgar Niemeczek)
Hörbeispiele:
Diandl bist stolz oder kennst mi net
Lahnsattler Holzknecht (instr.)
Ja wann im Föhrawald da draußt die Bamerl bliahn
Übers Loaterl do steig i net aufi
Diandl wia gfällt dir da neiche Bua
Unterberger Gmoaschloag (instr.)
Klingendes Archiv 3
KW 22 2020
Die dritte CD der Reihe „Klingendes Archiv“ nimmt das Schneeberggebiet als eine hervorragende Volksmusiklandschaft in den Blick. Diese Region war schon im 19. Jahrhundert durch die Erschließung des Landes mit der Eisenbahn von Wien aus leicht erreichbar. Wiederholt beforschten daher namhafte Volksmusiksammler Sänger und Musikanten vor allem in Puchberg am Schneeberg, in Miesenbach, in Klamm am Semmering und im Schneebergdörfl. Ins Licht der Öffentlichkeit rückte die Singkultur der Region durch die Volksliedersingen, die die RAVAG 1935 und 1949 veranstaltete. Besonders aufmerksam wurden die Forscher auf die Hödl Buam, nämlich Franz Kropf und die Brüder Karl und Franz Hödl. Ihre Art zu dudeln und zu singen ist legendär und bis heute vorbildhaft. Die Aufnahmen der CD stammen aus den 1960er Jahren.
Dem Hansl Trio ist das zweite musikalische Porträt gewidmet. Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich Johann Ranner (Zither), Johann Krenn (Harmonika) und Johann Weninger (Gitarre) zum gemeinsamen Musizieren und Singen zusammen. Zu ihrem Repertoire gehörten nach eigenen Angaben „ländliche Musik“ und „Moderne Tänze“, mit denen sie in über 1.200 Auftritten unzählige Menschen begeisterten.
Die historischen Tondokumente beider Gruppen verdanken wir Prof. Walter Deutsch. Ein ausführliches Booklet mit vielen Hintergrundinformationen und mit einem Vorwort von Dr. Rudi Pietsch begleitet die wertvollen Aufnahmen.
(Peter Gretzel)
Hörbeispiele:
Diandl wia gfoit da da neiche Bua
Warum sollt i des Diandl net küssn
Hätt i van Schüldhahn die Federn
Huliauf, geht´s Buama, steht´s auf
Mein Herz ist im Hochland
KW 21 2020
Die Volkslieder „I håbs a Dianderl gliabt, das war wie Edelweiß“, „Bei mein´ Diandl ihrn Fensta“ oder I håb scho drei Summa, mir´s hoamgehn vorgnumma“ gehören zu jenen insgesamt 16 Aufnahmen, die Marie-Theres Härtel und Hubert Pabi für die CD „Mein Herz ist im Hochland“ ausgesucht und eingespielt haben. Gleichermaßen harmonisch, berührend und schnörkellos klingen die Stimmen der beiden zusammen. Zudem vermittelt Hubert Pabis Harmonikaspiel den Eindruck, als wären Instrument und Musikant längst schon zusammengewachsen. Zu Hause im Übelbachgraben, einem Seitental des Mittleren Murtals im Bezirk Graz-Umgebung, wählten Marie-Theres Härtel und Hubert Pabi Lieder aus, die sofort ins Ohr gehen, zum Mitsingen animieren und im Zuge einer Almwanderung beim Einkehrschwung in eine Hütte sicher für gute Stimmung sorgen. Ihre Singweise ist ganz und gar überzeugend, denn die beiden wissen wirklich, wovon sie singen und kein gekünstelter Klangteppich deckt den Text zu. Wer es regionaltypisch mag und einen authentischen Singstil schätzt, der kommt mit diesem Tonträger sicher voll auf seine Rechnung.
(Edgar Niemeczek)
Hörbeispiele:
Wann da Schnee von da Alma weggageht
Wenn auf der Bergeshöhn die Alpenrosen blühn
25 Jahre D´Schlofhaumbuam
KW 20 2020

Ganz schön aufgeweckt!
Fünf Sänger, Freunde und patente Burschen, das sind die Schlofhaumbuam aus Miesenbach. Der Gruppenname leitet sich von der heimischen Tracht ab, und zwar von der einst im Winter getragenen Schlafhaube, über die dann tagsüber der Hut gesetzt wurde. Als Botschafter des Schneeberggebietes haben die Fünf vor allem Traditionelles aus der Region zwischen Puchberg und Miesenbach im Repertoire, ob nun die mündlich überlieferten typischen Dudler oder jene Lieder, die bereits vor mehr als 100 Jahren von Karl Kronfuß und den Brüdern Felix und Alexander Pöschl aufgezeichnet wurden. Dazu kommen Alm- und Liebeslieder, Scherzlieder, Jäger- und Schützenlieder sowie Kärntnerisches. Heuer feiern die Schlofhaumbuam bereits ihr 30. Bestandsjubiläum: Dazu herzliche Gratulation! Bleibt der Wunsch, noch recht lange ihren unverwechselbaren und wohligen Zusammenklang erleben zu können.
(Edgar Niemeczek)
Zwischen der Hohen und der Dürren Wand
Hiazt faungt dos schöne Frühjahr an
Oamoi foahn mas no her übern Semmering
Bin is hoit a Pechabua
Bua waunst wüst Gamserl schiaßn
I bins aona, a kloana, a lebfrischa Bua
Waht da Wind aus´n Schilf
Klingendes Archiv 2
KW 19 2020
Die zweite CD-Ausgabe der Reihe „Klingendes Archiv“ widmet sich dem Singen und Musizieren in den steirischen und niederösterreichischen Regionen Übelbachtal, Mürztal, Wechsel, Bucklige Welt, Pielachtal und Erlauftal. Die Doppel-CD bringt historische Aufnahmen von stilprägenden Persönlichkeiten, die als Vertreter der traditionellen Volksmusik unvergessen bleiben werden. Zu hören sind das Edler Trio, die Frankenfelser Buam, das Gamperl Trio, das Jägerquintett Harmannsdorf, das Hamot Trio und die Niederer Buam. In dieser Musikantentradition steht auch das Trio „Die fidelen 80er“, das Kajetan Schimek (Klarinette), Hans Draxler (Harmonika) und Hermann Handl (Posaune) nach einer jeweils langen individuellen musikalischen Vergangenheit 2013 aus Freude am Musizieren gegründet haben. Ein ausführliches Booklet mit ergiebigen Quellenangaben und dem einen oder anderen Faksimile aus dem Niederösterreichischen Volksliedarchiv bringt Sänger- und Musikantenporträts und liefert zahlreiche Hintergrundinformationen – ein wertvoller Einblick in eine lebendige Musik-Tradition!
(Peter Gretzel)
Hörbeispiele:
CD 1
CD 2
Der Abschied - die Hochzeit im Pielachtal
Mit Fiata und Saiten
KW 18 2020

Volksmusik auf Blech und Streich
Noch vor nicht allzu langer Zeit galt das Weinviertel als Region, in der Volksmusik sprichwörtlich mit der Lupe zu suchen sei. Mittlerweile änderte sich dieser Umstand vollkommen, denn ebenso wie in den alpinen Gegenden formierten sich auch im alten Viertel unter dem Manhartsberg zahlreiche Gruppen, die den Faden der Tradition wieder aufnahmen und ambitioniert weiterentwickelten. In diesem Zusammenhang spielten die Musikschulen eine große Rolle, indem die Lehrkräfte nicht nur das entsprechende Repertoire vermittelten, sondern auch selbst am Musikleben aktiv teilnahmen. Zu den wichtigsten Vertretern der Volksmusik speziell aus dem westlichen Weinviertel zählen ohne jeden Zweifel die Weinviertler Fiata-Musi und die Saitenhüpfer: Beide Ensembles stehen nicht nur für gute Töne und feine Klänge, sondern auch für eine von Selbstbewusstsein getragene Identität des Weinviertels.
(Edgar Niemeczek)
Hörbeispiele:
Klingendes Archiv 1
KW 17 2020

Sänger und Musikanten aus dem Bezirk Mödling
Auf der ersten CD der Reihe „Klingendes Archiv“ singen und musizieren der Wienerwald Viergesang, die 5-Gspån Musi, die 5-Viertler und die Sing-mit-Runde Wiener Neudorf vorwiegend aus handschriftlichen Quellen des Volksmusiksammlers Karl Liebleitner (1858-1942), die im Volksliedarchiv der Volkskultur Niederösterreich aufbewahrt werden. Diese große Musiksammlung beherbergt heute mehr als 30.000 Liedhandschriften und fast ebenso viele Instrumentalmusiknoten, die teilweise bis ins frühe 19. Jahrhundert oder fallweise noch weiter zurückreichen. „Klingendes Archiv 1“ öffnet einen Blick in die volksmusikalische Vergangenheit, zeigt aber auch, wieviel davon bis heute weiterlebt bzw. als Grundlage für neue Bearbeitungen dient.
Das Volksliedarchiv in der NÖ Landesbibliothek in St. Pölten steht übrigens allen Interessenten zur Benützung zur Verfügung, denn: Volksmusik verstaubt auch in Archivregalen nicht!
(Peter Gretzel)
Hörbeispiele:
Festlicher Marsch aus Kalksburg
Schnadahüpfln vom Fuße des Anninger
Jetzt kummt scho bald Lichtmessn
Ein Schelmenlied aus Mödling Umgebung
Wir eilen hin - Wallfahrtslied
Es scheint der Mond scho schen
Ernst Spirk - eine musikalische Visitenkarte
KW 16 2020

Volksmusik vom Feinsten
Ist von Volksmusik in Niederösterreich die Rede, dann fällt sehr bald der Name Ernst Spirk: Musiker und Musikant, Komponist und Arrangeur, Instrumentenbauer, Forscher und Musikvermittler, all diese Kompetenzen stehen auf seiner Visitenkarte. Ein Leben mit Musik, für die Musik und voll Musik, so ließe sich der Lebensweg von Ernst Spirk beschreiben. Als Multiinstrumentalist begeistert er Volksmusikfreunde solistisch mit der Steirischen Harmonika ebenso wie mit seinen zahlreichen Ensembles. Ein genussvolles Hören der CD garantieren das ausgewählte Repertoire, die verschiedenen Besetzungen mit Streich-, Blas- und Saitenmusikinstrumenten sowie die an der Tradition orientierte, aber dennoch unverwechselbare Spielweise. Da kommt Freude auf!
(Edgar Niemeczek)
Hörbeispiele:
Schnellzug-Polka
Kirtagslandler
Záhorácka-Polka
Heligonka-Polka
Mando-Polka
Im Aeroplan-Galopp
Fetznschädl-Polka
Alter Ländler Nr. 2 aus Krumbach
Werkstatt-Polka
Böhmischer Walzer
Bezikl-Polka
Lust in der Brust
Ernstl-Boarischer
Landler aus Emmersdorf
Jedlićka-Polka
Eisenberger Landler
Blitzzug-Polka
Draßmarkter Polka
Jahrmarktwalzer
Wohin-Polka
Prölinger Hochzeitswalzer
Waschrumpl-Polka
Blondine-Mazurka
Schlawinermarsch
Lieder und Weisen zur Passion
KW 15 2020

Stationen am Weg zur Erlösung
Mitunter recht achtlos gehen wir manchmal vorbei an jenen Denkmalen, die an die Leidensgeschichte Jesu Christi erinnern: vorbei an Kreuzwegstationen, die in einem Kirchhof oder entlang besonderer Wege in der Landschaft stehen. Immer wieder sind es Kunstwerke, die das zum Ausdruck bringen, was dem rein rationalem Denken oft verborgen bleibt. Im musikalischen Schaffen denkt man zunächst an die großen Orchester- und Chorwerke, aber auch Lieder und Weisen im Volkston können tief empfundene Religiosität sowie Achtsamkeit für die Mitmenschen und die Umwelt zum Ausdruck bringen. Dies gilt für Überliefertes ebenso wie für Neuschöpfungen in der Art traditioneller Volksmusik. Ein überzeugendes Beispiel dafür geben der Rainbacher Dreig´sang aus dem Mühlviertel und die Vilsleit´nmusi aus Niederbayern: besinnlich, berührend, einfühlsam und hervorragend interpretiert!
(Edgar Niemeczek)
Die CD ist erschienen bei Bogner Records, sie können die CD in der "volkskultur - Buchhandlung der Regionen" bestellen - buchhandlung(at)volkskulturnoe.at.
Hörbeispiele finden Sie auf der Homepage von Bogner Records.
Pfiffikus
KW 14 2020

Zum A[:b:]usseln!
Mit den Aufnahmen auf dieser CD beweisen die Pfiffikusse in überzeugender Art und Weise, dass die manchmal totgesagte Volksmusik sehr intensiv lebt, und das in mehrfacher Hinsicht. Die drei jungen Geigerinnen Stephanie Neubauer, Katharina Hofbauer und Zoe Haas und Harmonikaspieler David Hofbauer interpretieren gemeinsam mit der Musikschullehrerin und Kontrabassistin Burgi Neubauer insgesamt 13 eingespielte Nummern in besonders beeindruckender Qualität: vokal und instrumental, vital und ausdrucksstark, traditionell und innovativ – Volksmusik, wie sie zu den verschiedensten Anlässen passt, ob zum Tanz, zur Geselligkeit oder einfach zum Genießen. Bravo bravissimo!
(Edgar Niemeczek)
Die CD Pfiffikus, herausgegeben von der Volkskultur Niederösterrreich im Jahr 2019, HeiVo CD 146, ist erhältlich bei der Volkskultur Niederösterreich - online "volkskultur - Buchhandlung der Regionen"
Hörbeispiele: